Mittwoch, 13. Februar 2013

...

13.02.2013

Ich fühle mich von Worten erdrückt. Worte, die aus mir herauswollen und in mich hineinkommen.
Das ist nur noch Wortleben, Bühneleben, eine seltsame Existenz, ohne erkennbare Verbindung zur Realität seit einiger Zeit.
Immer weiter in dem Hamsterrad der Worte leben, immer weiter denselben Trott, dieselbe Wortmaschine anwerfen, morgens, abends, mittags.
Gesprochen, geschrieben, gelesen.
Die Sprache ist unheimlich geworden, wie kann man so viele Worte produzieren, das Netz ist eine Wortfalle, ich fange irgendwo an und dann hangelt es mich weiter, ich surfe, welch ein schräges Wort, surfen in der Natur, von Gefahr umgeben, auf schäumenden Wellen, das ist doch nicht dasselbe wie dieses Klicksurfen, Klick, Klick, Klick.
Ich tauche in endlose Hirnschlaufen von Fremdhirnen ein, alles will reden, reden, reden, sich ausdrücken. Und das erdrückt mich.
Warum schaffe ich es so schwer, das Klicken zu lassen.

In meinem Kopf Endlosschleife, immer wieder von vorn.

Was ist das? Müll, den ich produziere? Nicht nur, da ist dieses Stück, das gefällt, das mir Applaus bringt.
Aber Drumherum so viele andere Worte, wie kann ich unterscheiden? Was soll bleiben, was soll mit einem Klick in den Papierkorb befördert werden.

Im Netz der Worte, aber ich muss weiter, immer weiter. Suchen, suchen, suchen. Den richtigen Link, die richtige Platforme.

Meine Worte wollen gehört werden, wenn sie kein Echo erhalten, sind sie zu tot, zu tot, und wollen doch ihren Platz, dann sind sie meine Hirnleichen, meinen Totgeburten.

Also klicken, veröffentlichen, veröffentlichen. Und doch wieder, nein, das nicht, das auch nicht, wieder löschen und wieder von vorne, immer weiter im Hamsterrad der Hoffnung auf Gehörtwerden, auf dieses Gehörtwerden.

Wir sind alle Künstler, ein riesiger Internetaufschrei nach Gehörtwerden.
Wer will entscheiden?
Die Vorkauer, die verschlingen und dann sortieren, entweder es wird ausgeschieden oder es wird als Kritik ins Netz geschüttet und dort als Kritikererbrochenes weiterverdaut, weitergegeben.

Und das Unverdaute, was diesem Magen nicht gefiel, schreit als Ausgeschiedenes.

Auch ich will mich ausdrücken, ich brauche ein Ohr, das mir zuhört, Augen, die meine Worte lesen, ich will, dass es irgendwo auf der Erde klick macht und ein menschliches Wesen meine Worte liest, mein Hirn entlastet, diesen Worten ermöglicht, zu wandern, weiterzuziehen und so ziehe ich um die Welt, irgendwie, eingeschränkt, aber doch irgendwie, im Geiste, meine Hirnwindungen strecken sich, es gibt Luft im Hirn und ich kann wieder frei atmen, meine Aufgabe ist erfüllt, diese Aufgabe meiner Worte, ich muss ihnen den Weg ermöglichen, auch wenn sie kein Echo finden, zumindest die Chance, die haben sie verdient, wie alle Worte dieses Planeten.

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